Unter Schmucksteinen versteht man Mineralien, aber auch Gesteine oder natürliche Gläser. Schmucksteine weisen eine Härtestufe unter 8 nach Mohs auf, besitzen eine geringe Lichtbrechung, sind in der Farbgebung kälter und kommen häufiger vor, als Edelsteine, und sind dadurch wesentlich kostengünstiger. Auch in Schmucksteinen können charakteristische Einschlüsse auftreten und sind wichtige Merkmale zur Unterscheidung.
Amethyst
Mineralklasse: Der violette bis rotviolette Amethyst gehört in die Gruppe der Oxide. Seine Mohshärte liegt bei 7 und gehört somit zu den harten Mineralien. Der Amethyst ist eine Quarzvarietät.
Farbe: Die Farbskala reicht von rosa über ein sehr helles bis zu einem sehr dunklen Violett. Die Verteilung der Farbe im Kristall ist meist unregelmäßig. Wird der Amethyst erhitzt, ändert er seine Farbe zu Gelb oder Braun, und wird so zum Citrin.
Vorkommen: Der Amethyst ist relativ weit verbreitet, doch gibt es relativ wenig klare und große Exemplare, die sich für die Schmucksteinherstellung eignen. Vorkommen gibt es in Indien, Madagaskar, Australien, Kanada. Einer der größten Amethyst-Fundorte befindet sich in Niederösterreich.
Ametrin
Mineralklasse: Dieser Schmuckstein besteht aus einer seltenen Quarzvarietät, nämlich aus dem violetten Amethyst und dem goldgelben Citrin.
Farbe: Der Ametrin besitzt eine Farbskala von Violett bis Goldgelb, wobei es hellere und dunklere Verläufe gibt. Betrachtet wird der Edelstein im Sonnenlicht, so kann man seine natürliche Farbe erkennen.
Vorkommen: Die schönsten Ametrine kommen aus der östlichen Andenregion in Bolivien.
Aquamarin
Mineralklasse: Der Aquamarin ist eine Varietät der Beryll-Gruppe und hat eine Mohshärte zwischen 7,5 und 8.
Farbe: Die Farbe des Aquamarins reicht von Hell- über Tiefblau, bis zu Blaugrün. Die blaue Farbe bekommt der Stein durch das enthaltene Eisen. Der Aquamarin ist dichroitisch, d.h. durch Veränderung des Betrachtungswinkels oder der Beleuchtung, verändert der Stein seine Farbe, von nahezu farblos zu tiefblau.
Vorkommen: Aquamarinlagerstätten gibt es auf der ganzen Welt, die wichtigsten liegen in Brasilien. Weitere wichtige Fundorte sind in Mosambik, Madagaskar, Pakistan und Nigeria.
Beryll
Mineralklasse: Dieser Schmuckstein wird in die Mineralklasse der Silikate eingeordnet und ist im Vorkommen sehr häufig. Zur Beryll-Gruppe gehören vor allem Aquamarin, Bixbit, Goshenit, Smaragd, Morganit, Heliodor und Gelber Beryll. Berylle haben eine Mohshärte von 8.
Farbe: Die Beryll-Gruppe umfasst sechs Farbvarietäten.
- Aquamarin: verschiedene Blautöne bis zu Blaugrün
- Bixbit: intensives Rot
- Goshenit: farblos
- Smaragd: Grün
- Morganit: helles Rosa bis Lachsfarben
- Heliodor: helles Gelb bis Gelborange
Vorkommen: Die wichtigsten Fundorte befinden sich in Pakistan, Afrika und Südamerika.
Chalzedon, Achat & Onyx
Mineralklasse: Der Chalzedon ist eine Varietät des Quarzes. Zu den berühmtesten Vertretern der Chalzedon-Gruppe zählt der Achat, dessen charakteristisches Merkmal seine vielfarbige Bänderung ist. Onyx ist der Name für Achat in den Farben Schwarz und Weiß.
Ein weiteres Mitglied der Gruppe ist der grüne bis blaugrüne Aventurin, der durch plättchenförmige Einschlüsse von Fremdmineralien eine eindrucksvoll schimmernde Oberfläche erhält. Karneol ist eine orangerote bis braunrote Varietät des Chalzedon. Der grüne Heliotrop verdankt seiner auffälligen roten Sprenkelung die Beinamen Blutjaspis und Blutstein.
Bild: Chalzedon
Farbe: Charakteristisch für den Chalzedon ist sein blauweißer bis gräulicher Schimmer. In der Chalzedon Gruppe gibt es jedoch zahlreiche Farben der Schmucksteine – wie schwarz beim Onyx oder eben „gebändert“, also vielfarbig, wie beim Achat.
Vorkommen: Namibia, Türkei, Indien, Russland, Brasilien und Deutschland.
Citrin
Mineralklasse: Der Citrin ist eine Quarzvarietät, hat eine Mohshärte von 7 und gehört somit zu den harten Mineralien.
Farbe: Durch die Einschlüsse von Eisenoxid bekommt der Schmuckstein seine blassgelbe bis braun-orange Farbe. Wird ein Amethyst erhitzt, ändert er seine Farbe zu Gelb oder Braun, und wird so zum Citrin.
Vorkommen: Der Citrin kommt in Teilen Russlands, Argentinien, Brasilien, Indien, Spanien, und Frankreich vor. Natürliche Citrine sind selten.
Granat und Rhodolith
Mineralklasse: die Varietäten der Granat-Gruppe bestechen durch ihre Farbenvielfalt, Klarheit, Härte und Seltenheit. Der Schmuckstein weist eine Härte von 7,5 nach Mohs auf. Viele Schmucksteine, wie etwa der Melanit, der Pyrop, der Almadin oder eben der Rhodolit: dessen besondere Farbskala reicht von Rosa bis Dunkelrot und kann Tendenzen ins Violette oder Himbeerrote aufweisen.
Farbe: Dieser Schmuckstein verfügt über alle Farbvariationen – von farblos, über rot, orange, grün, bis hin zu schwarz in allen Tönen.
Vorkommen: Afrika, Indien, Sri Lanka, Österreich, Tschechien, Slowakei, Russland, North Carolina , USA (Rhodolith), u.a.
Jadeit
Mineralklasse: Jadeit ist die mineralogische Bezeichnung; im Handel wird üblicherweise von Jade gesprochen. Der Jadeit ist ein durchsichtiger, durchscheinender oder auch undurchsichtiger Schmuckstein. Am begehrtesten ist der transparente, smaragdgrüne Schmuckstein, der auch „Imperial Jade“ oder „Köngis Jade“ oder „Yan Jade“ genannt wird. Seine Härte nach Mohs beträgt 6,5 bis 7. Achtung: kein Stein wird so oft gefälscht, wie Jade!
Farbe: farblos bis schwarz.
Vorkommen: vorwiegend Myanmar und China.
Kunzit
Mineralklasse: Der Kunzit gehört zur Mineralfamilie der Spodumen-Schmuckstein-Gruppe und hat eine Mohshärte von 6,5 bis 7.
Farbe: Die Farbvarietäten des Kunzits sind auf Einschlüsse von Eisen (gelbe und grüne Farbtöne), Chrom (grüne Farbtöne) und Mangan (pink bis rotviolette Farbtöne) zurückzuführen.
Vorkommen: Kunzitlagerstätten befinden sich in Afghanistan, Madagaskar, Pakistan und Kalifornien. Der Schmuckstein wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt.
Malachit
Mineralklasse: der Malachit ist ein grünes, durchsichtiges Kupfermineral mit dunkelgrünen Bänderungen. Der Schmuckstein besitzt eine Mohs-Härte von nur 4 und ist daher als Ringstein relativ ungeeignet. Auch ist er empfindlich gegen Hitze, Säuren und Laugen, Seifen und Kosmetika und muss daher mit gewisser Vorsicht behandelt werden.
Farbe: Grün
Vorkommen: Russland, Kongo
Mondstein-Schmucksteine
Mineralklasse: Der Mondstein ist ein Schmuckstein aus der Feldspat-Gruppe, die das charakteristische Merkmal einer silber- bis blaugrauen Schimmererscheinung aufweisen – das sogenannte „Adulasieren“. Ihre Härte nach Mohs beträgt 6. Sie sind empfindlich gegen Hitze, Säuren und Laugen, Seifen und Kosmetika und müssen daher mit gewisser Vorsicht behandelt werden.
Farbe: von farblos bis schwarz.
Vorkommen: weit verbreitet, auch in Österreich (Zillertal)
Opal
Mineralklasse: Der Schmuckstein Opal ist ein häufig vorkommender Schmuckstein aus der Gruppe der Oxide und Hydroxide. Ihre Härte nach Mohs liegt bei etwa 5,5 bis 6.
Farbe: Beim Opal wird zwischen dem gewöhnlichen Opal und dem Edelopal unterschieden. Der Edelopal sticht durch sein buntes Farbenspiel ins Auge. Durch Veränderung des Betrachtungswinkels verändert der Stein seine Farbe.
Vorkommen: Die bekannteste Fundstätte für Edelopale ist Australien.
Peridot
Mineralklasse: Der Schmuckstein Peridot ist eine durchsichtige, sehr spröde Variante des Minerals Olivin. Die Härte nach Mohs beträgt ungefähr 6,5 bis 7. Früher hat man auch gerne „Chrysiolith“ gesagt, was aber laut CIBJO nicht mehr als Handelsbezeichnung zu verwenden ist.
Farbe des Schmucksteins: Olivgrün, Gelbgrün, Braungrün.
Vorkommen: Insel Zeberged im Roten Meer, Myanmar, China, Südafrika, Arizona (USA), Brasilien, Australien, u.a.
Prasiolith
Mineralklasse: Der Schmuckstein Prasiolith, auch bekannt unter grüner Amethyst oder Vermarin, ist eine Quarzvarietät. Die Mohshärte des Schmucksteins liegt bei 7.
Farbe: Die typische Farbe des Prasiolith ist lauchgrün mit weißer Strichfarbe.
Vorkommen: Der Parasiolith kommt sehr selten vor, vorgefunden wird er hauptsächlich in Brasilien. Weitere Lagerstätten befinden sich in England und Polen.
Quarz
Mineralklasse: Der Schmuckstein Quarz gehört zur Mineralklasse der Oxide. Das Mineral besitzt eine Mohshärte von 7, gehört daher zu den harten Mineralien und dient als Bezugsgröße auf der Skala nach Friedrich Mohs.
Farbe: Die Quarz-Gruppe umfasst eine Vielzahl an Varietäten. Folgend einige Beispiel dazu:
- Amethyst: rosa über ein sehr helles bis zu einem sehr dunklen Violett
- Ametrin: violett bis goldgelb
- Citrin: gelb bis orangebraun gefärbt
- Prasiolith: lauchgrün und durchsichtig
- Rauchquarz: rauchfarben bis schwarz gefärbt
Vorkommen: Quarz entsteht vor allem in Klüften und Gängen natürlicher Höhlungen, daher auf der ganzen Welt zu finden.
Tansanit
Mineralklasse: Der Tansanit ist eine Varietät aus der Zoisit-Gruppe. Die Mohshärte eines Tansanits liegt zwischen 6,5 und 7.
Farbe: Der Tansanit ist in einem leuchtenden Blau bis hin zu einem kräftigen violett erhältlich. Durch Veränderung des Betrachtungswinkels erscheint der Stein in purpurnem Rot, Bronze oder auch in Blau.
Vorkommen: Der Schmuckstein Tansanit kommt sehr selten vor. Weltweit gibt es nur einen Ort, an dem der Stein abgebaut wird, nämlich in Ostafrika.
Turmalin
Mineralklasse: Der Schmuckstein Turmalin bildet eine eigene Gruppe, die eine der schönsten und farbenreichsten überhaupt ist. Die Härte liegt in etwa bei 7 bis 7,5 nach Mohs. Turmaline werden noch nicht synthetisch hergestellt.
Farbe: Turmaline kommen – von farblos bis schwarz – in allen Farben vor. Eine Spezies unter den Farben ist das Vorkommen von Turmalinen aus Lagerstätten in Brasilien, mit sensationellen Farben – man spricht von Paraibafarben.
Vorkommen: Brasilien, Sri Lanka, Myanmar, Afrika, USA, Ural, Afghanistan.
Türkis
Mineralklasse: Der Schmuckstein Türkis bildet eine eigene Mineralklasse.
Farbe: Der Türkis ist in den Meeresfarben himmelblau, blaugrün und apfelgrün erhältlich. Am beliebtesten ist der Türkis in Himmelblau.
Vorkommenden: Das größte Abbaugebiet des Türkis liegt im Iran. Weitere Lagerstätten befinden sich in Australien, Brasilien, China, Mexiko und den USA.